In diesem Jahr feiert Vroom sein 60-jähriges Bestehen. Wir werden an dieser Stelle künftig regelmäßig anhand von historischem Bildmaterial über unsere ereignisreiche Geschichte und deren Deutung in Fakten, Zahlen und Anekdoten berichten.
Lange Zeit bleibt das Einrammen hölzerner und vorgefertigter Betonpfähle die Haupttätigkeit von Vroom. Daran ändert sich nichts, als die drei Gebrüder im Jahr 1978 die ‚Gebr. Vroom Holding B.V.‘ gründen.
Ab 1978 entstehen unter der Holdinggesellschaft die Projektgesellschaften, Handelsmaatschappij (Handelsgesellschaft) Vroom und Materieelbeheer (Materialwirtschaft) Vroom; HBF ist die weit verbreitete Abkürzung für die Projektgesellschaft, mit u.a. dem Spezialgebiet Hydrobohrung und Gründungstechniken, jeweils mit eigener Spezialisierung und Zukunftsaussichten. Alle Nebentätigkeiten haben ein Ende. Anfang der 1980er Jahre sieht sich Vroom zum ersten Mal mit einem starken Umsatzrückgang konfrontiert und durchlebt damit eine schwere Zeit. Damals wurden de ersten beiden Hitachi KH125-Maschinen gekauft. Es beginnt die Entwicklung der ersten Druckluft-Rammbären, bei denen sich der Kompressor hinten auf dem Gegengewicht des Gerüstes befindet. Vroom bemüht sich intensiv um die Motivation der Mitarbeiter und skizziert in seinem Weihnachtswunsch folgendes Zukunftsszenario: „Wenn wir alle einen Zahn zulegen, dann schaffen wir das , die Kraft dazu habt Ihr, also setzt darauf und bleibt anderen immer einen Schritt voraus.“
Spezialisierung nimmt Gestalt an
Die ersten Projekte mit Vibropfählen realisiert Vroom in den frühen 1980er Jahren in Tiel und Arnhem. Die seit den 1970er Jahren zwischen Vroom und dem Kollegen-Tiefbauunternehmen Piet van ’t Wout gewachsenen Kontakte vertiefen sich in den 1980er Jahren, als sich Klaas Vroom und Piet van ’t Wout gemeinsam für die Hydrobohrungs- und Gründungstechniken engagieren. Beide Tiefbau-Unternehmer wissen, dass HBF einen Wandel im traditionellen Denken in der Bauwirtschaft herbeiführen kann, sollten sich die neuen Techniken qualitativ behaupten können. Bei Vroom finden 1981 auch die ersten Bohraktivitäten mit dem Hitachi KH125 statt.
Die gebrauchten Maschinen, mit denen diese Männer damals Pfähle anfertigten, verfügten noch nicht über die technischen Neuheiten und Annehmlichkeiten der heutigen Zeit. Eine Klimaanlage hatten sie nicht, also mussten sie das Fenster öffnen. In dieser Anfangszeit musste vieles noch ausgetüftelt, zusammengeschweißt und ausprobiert werden.
Berry Oortwijn: „In der Anfangszeit der Vibropfähle arbeiteten wir mit Schlagjungfern und Grummetstropps, die zunächst ohne Zugösen um das Rohr gelegt und anschließend angezogen wurden. Das führte zu sehr großem Verschleiß. Als Geräteführer der Gründungsmaschine mussten wir uns, mit tatkräftiger Unterstützung der Geräteabteilung aus Middelie, kräftig ins Zeug legen oder uns etwas ausdenken, um die Produktion am Laufen zu halten.
Anfang der 1980er Jahre bat Klaas Vroom Berry Oortwijn und Gerrit Roelofs, von den vorgefertigten Betonpfählen auf die Ortbeton-Vibropfähle umzustellen. Vibropfähle wurden damals bereits seit einiger Zeit in den Niederlanden produziert, teilweise in Lizenz. Mit Ablauf dieser Lizenz ergriff Klaas Vroom seine Chance, auch mit diesem Pfahlsystem Arbeiten anzunehmen und durchzuführen. Berry stellte sofort auf Vibropfähle um, während Gerrit Roelofs zunächst noch abwartete. Er wollte lieber bis zur ersten GLS-Maschine warten. Das erklärt, warum auch Johan Veerman noch vor Gerrit Roelofs auf Vibro umstieg.
Berry begann mit dem Hitachi KH180-1 und hat damit 12 Jahre in Folge Vibropfähle hergestellt. Am 21. Juni 1982 kam es dann zum Transport des ersten Rammgerüsts für Vibropfähle nach Tiel. Der Aufbau und die Vorbereitungen des ersten Projektes dauerten bis Ende Juni. Berry: „Am 1. Juli 1982 wurde der erste Vibropfahl in den Boden gerammt. In jener Zeit musste man sich mit dem begnügen, was verfügbar war bzw. noch eingesetzt oder instandgesetzt werden konnte. Im Wohnungsbau waren die Vibro-Pfähle auf Anhieb erfolgreich. Heikler waren die Hochbaubüros, für die längere Pfähle mit einem größeren Durchmesser produziert werden mussten. Dann konnte es vorkommen, dass sich bei Rammarbeiten im Amsterdamer Stadtteil Bijlmer das Casing, das mit ausgesprochen hohem Aufwand eingerammt worden war, nach dem Einbringen des Betons nicht mehr entfernen ließ.“
Ab dem Augenblick, in dem die hydraulischen IHC-Rammhämmer Einzug hielten, wurde alles viel einfacher.
Dirk Beets: „Wichtig bei den Bohrarbeiten war in der Anfangszeit die Teamarbeit. Alles wurde mit der Schaufel gemacht, ohne Bohrräumer. Aufzüge, Minibagger? Das konnte man vergessen. Es war Knochenarbeit und am Ende des Tages sah man entsprechend geschafft aus.“